#AuesGägäFlüssiggas – Klimastreik fordert ewb auf, Stellung zu beziehen

Medienmitteilung:

#AuesGägäFlüssiggas – Klimastreik fordert ewb auf, Stellung zu beziehen

04.04.2023 – Energie Wasser Bern ist Aktionärin des Gasverbund Mittelland, der in Schweizerhalle ein Flüssiggas-Terminal zu bauen plant. Der Klimastreik Bern fordert ewb in einem offenen Brief dazu auf, öffentlich gegen das vom GVM geplante Flüssiggas-Terminal Stellung zu nehmen und sich innerhalb des GVM gegen das Bauvorhaben einzusetzen.

ewb muss sich zum geplanten Flüssiggas-Terminal positionieren

Der Gasverbund Mittelland (GVM) plant, in Schweizerhalle (BL) ein Flüssiggas-Terminal und einen Gasspeicher zu bauen. Der Klimastreik fordert ewb als Anteilseignerin des GVM dazu auf, sowohl öffentlich als auch innerhalb des Verbundes klar Stellung gegen das Projekt zu beziehen. ewb werbe mit “kontinuierlichem” Engagement zugunsten einer nachhaltigen Energieversorgung”. Wenn ewb es mit dieser Position ernst meinen würde, müsste sie sich im Jahr 2023 gegen neue fossile Infrastruktur einsetzen, so der Klimastreik, denn nachhaltiges Gas gebe es nicht. “Wir erwarten, dass sich ewb deutlich gegen das geplante Flüssiggas-Terminal ausspricht. Es wäre ein fataler Rückschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, diese neue fossile Infrastruktur im Jahr 2023, in Mitten der sich immer weiter zuspitzenden Klimakrise zu bauen”, sagt Simon Walliser vom Klimastreik Bern.
Der Klimastreik Bern lanciert darum eine Kampagne, die am Dienstag, 4. März, mit der Übergabe eines offenen Briefes an ewb startet. Wenn ewb nicht innerhalb des gestellten Ultimatums von drei Wochen im Sinne der Bewegung Antwort gäbe, sehe man sich gezwungen, weitere Schritte einzuleiten.

Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge

Die Schweiz befände sich derzeit mit dem Ausbau von Öl- und Gasinfrastruktur mitten in einer fossilen Welle. Diese gelte es zu brechen. Das grüne Image von Gas sei dem hartnäckigen Greenwashing von Seiten der Gaslobby zu verdanken. Tatsächlich sei Gas aber weder klimafreundlich, noch sozialverträglich, sagt der Klimastreik. So würde während der Förderung und des Transportes von Erdgas Methan entweichen, das 20 Jahre lang über 80 mal potenter sei als CO2. Ausserdem sorge die Förderung häufig für massive Umweltschäden und bei der Umwandlung in Flüssiggas, wie es für die Terminals in Schweizerhalle vorgesehen ist, gehe viel Energie verloren. Diese Faktoren würden jedoch häufig ausgeklammert, stattdessen fokussiere man sich alleinig auf die CO2-Bilanz der Verbrennung selbst. Gas sei aber keinesfalls ein grüner Energieträger, sondern höchst klimaschädlich.
Desweiteren würden für die Förderung von Gas oftmals indigene Menschen von ihrem Land vertrieben oder ihrer Lebensgrundlage beraubt. Es gäbe auch mehrere Beispiele, wie die Militarisierung in Ländern des globalen Südens durch Gas-Extraktivismus zunehme. Somit verstärke fossile Energie koloniale Ausbeutungsverhältnisse.

“Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Deswegen müssen wir die geplanten Flüssiggas-Terminals unbedingt verhindern”, sagt Tina Hitzblech vom Klimastreik Bern.

Fotos von der Übergabe des offenen Briefes: FLICKR
Hashtags: #AuesGägäFlüssiggas #FossileWelleBrechen

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