Bergbau in Schweden – Indigene wehren sich gegen zerstörerische Mine

In Gállok (Schweden) plant das englische Unternehmen Beowulf Mining den Bau einer Erzmine, der massive Folgen auf das Leben von in dieser Region lebenden Sámi mit sich bringen würde. Seit zwölf Jahren leisten samische Aktivist*innen Widerstand gegen den Bau der Erzmine und kämpfen vielfältig für den Erhalt ihres Lebensraums und eine intakte Natur.

Der im Film «Gállok – The Battle for Sami Rights and to Stop a Mining Project in Sweden» dokumentierte Widerstand ist immer noch lebendig (Medienbericht). Aktuell sammeln die Sámi Geld, um ihren Widerstand fortführen zu können (Spendeaufruf). Der Filmabend ist ein Solidaritäts-Anlass, um die Aktivist*innen in ihrem Kampf zu unterstützen.
Die Sami sind eine transnationale indigene Gemeinschaft im Norden Europas. Sie haben in verschiedenen Ländern eine lange Geschichte der Unterdrückung und Diskriminierung. Heute zerstören Rohstoffhunger und Klimawandel den samischen Lebensraum. Jagen, Fischen oder Rentierzucht sind gefährdet, Flüsse werden vergiftet oder ganze Landschaften von Grossprojekten zerschnitten. Derzeit erleben die indigenen Gemeinschaften einen neuen «grünen Kolonialismus»: Um der Klimakrise zu begegnen, entsteht in der Arktis ein Run auf wichtige Rohstoffe, die beispielsweise für die E-Mobilität benötigt werden.

Auch im globalen Norden müssen indigene Gemeinschaften für ihre Rechte und den Erhalt ihres Lebensraums kämpfen, da sie durch die Regierungen nicht genügend geschützt werden. In autokratischen Ländern wie Russland, erfahren indigene Aktivist*innen massive Drohungen und werden Opfer von Repression durch die Regierung, wenn sie sich für die Respektierung ihrer Territorien einsetzen.

Eine Veranstaltung von Klimastreik Bern und Gesellschaft für bedrohte Völker. Am Solidaritäts-Anlass für die Sámi-Gemeinschaft Jåhkågaska tjiellde (samisch: «Die Sámi-Gemeinschaft zwischen den Flüssen») erzählen Vertreter*innen der beiden Organisationen über den Kontext des Films sowie über ihre Kampagnen gegen Klimawandel und für die Rechte indigener Gemeinschaften: Auch die sogenannte «grüne Wirtschaft» muss Menschenrechte respektieren, sonst droht ein «grüner Kolonialismus» zulasten indigener Gemeinschaften.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. Februar 2023 im Kino in der Reitschule statt (Neubrückstrasse 8, 3012 Bern). Türöffnung mit Bar und Infotisch ist um 19:30 Uhr. Die Veranstaltung selbst beginnt um 20:00 Uhr.